So fing alles an – die Idee einen Oldtimer zu kaufen, der gut in Schuss ist, war schon eine relativ große Herausforderung. Wir sind wirklich viele Kilometer gefahren, haben viel recherchiert, um festzulegen, welches Fahrzeug es werden soll. Es gab natürlich auch einige Bedingungen.
Ich selbst sollte den Oldie fahren können und der Unterboden nicht allzu durchgerostet sein. Eine vernünftige Höhe musste gegeben sein, damit ich mich bei der Arbeit nicht bücken muss. Charakterstark und sympathisch sollte das Auto sein!
Schlussendlich habe ich mich in meine Estafette Baujahr Juli 1969 verliebt, die damit übrigens auf den Monat genau so alt ist wie ich. Den Rest – „UFF!!“ hat liebevoll mein Mann gebaut. Dafür auf diesem Wege noch einmal „Herzlichen Dank“ für die großartige Arbeit, während deiner Firma noch die Estafette umzubauen. Nächtelang hast du geschraubt, genietet, gerichtet, gesägt, geflext, und auch hin und wieder geflucht. Deine Arbeit ist unbezahlbar!
Im nächsten Schritt kam das gute Stück zum Lackierer.
Nachdem sie beim Bekleben war, kam das Innenleben dran. Erst habe ich mich für die Geräte entschieden, klein sollten sie sein und hochwertig, nun musste innen alles auf Maß gebaut werden -Elektronik, Wasserversorgung, Kühlmöglichkeiten, Abwasser u.v.m.
Für den Firmennamen und das Logo habe ich “Werde sichtbar” engagiert. Eine wirklich kreative Frau, die sofort verstand, was ich vorhatte, aber kaum in Worte fassen konnte.
So wurde die Estaria geboren und die ersten Feste, wie zum Beispiel die Kräutertage in Schlangenbad, das Kartoffelfest in Hausen und der Herbstmarkt in Idstein konnten angesteuert werden.
Im Dezember musste ich dann leider erst einmal Pause machen. Der Grund dafür war einfach, dass die Siebträgermaschine einen Kupferkessel mit kleinen Ventilen hat, wodurch mir bei Minusgraden alles eingefroren wäre – also ging ich auf Zwangsurlaub.
Jeder, der mich kennt weiß – ich kann nicht lange still sitzen bleiben. Also fing ich an neue Rezepte zu kreieren. Meine Familie musste alles Mögliche probieren, natürlich viele Kaltgetränke für den kommenden Sommer.
Viele der Rezepte waren so aufwendig und so schlecht. Ohje, wenn ich daran denke! Einige haben es aber zum Verkauf geschafft: der Espresso Tonic, die Frappés, und die Cortado leche leche, wurden in mein Angebot aufgenommen.
Allerdings brauchte ich nun Platz in der Estaria, um mein neues Equipment für die Mixgetränke unterzubekommen. Ich beschloss meinen Diedrich Röster auszubauen. Da ich parallel mit Supermärkten in Verbindung stand, die meinen Kaffee zukünftig anbieten sollten, war ohnehin die Überlegung einen großen Röster zu kaufen.
Also bauen wir eine Kaffeerösterei bei uns Zuhause und den kleinen Röster nutze ich heute für neue Röstideen.
Ich bin ständig dabei mich neu zu erfinden – ihr könnt gespannt sein was als nächstes folgt!